Bei einer angeborenen oder erworbenen Lese-Rechtschreibschwäche kann nachweislich geholfen werden. Dazu wird ein abwechslungsreiches Training individuell für Ihr Kind zusammengestellt. Das bei mir durchgeführte Lese-Rechtschreibtraining (1-2 Termine pro Woche) wird optimalerweise durch heimisches Üben ergänzt. Dieses ermöglicht einen effizienteren Lernprozess. Sie erhalten dazu von mir die entsprechenden Anleitungen. Die Anzahl der Trainingseinheiten richtet sich nach dem Bedarf Ihres Kindes. Ein Trainingsbeginn ist jederzeit möglich.
Terminanfragen unter: info(at)lerntraining-straub.de
Sehen und Hören sind angeborene Fähigkeiten. Lesen und Schreiben dagegen sind relativ junge Kulturtechniken, die erlernt werden müssen. Sie erlauben eine Erweiterung der menschlichen Kommunikation über Raum und Zeit. Da das schriftliche Festhalten von Zahlen, Daten, Fakten oder Geschichten außerordentlich vorteilhaft ist, haben sich in verschiedene Kulturen unabhängig voneinander Schriftsysteme entwickelt. Anders als für das Sehen und Hören hat sich das menschliche Gehirn allerdings nicht für das Lesen und Schreiben entwickelt. Beides sind sehr komplexe Prozesse, bei denen verschiedene Gehirnbereiche eng und reibungslos zusammenarbeiten müssen. In früheren Jahrhunderten hatten auch in Deutschland nur wenige Menschen die Möglichkeit, Lesen und Schreiben zu lernen. Heute aber sind es Techniken, die jeder im täglichen Leben braucht. Man denke nur an Internetmeldungen, Zeitungen, Bücher, Tweets, Beipackzettel, Anmeldeformulare, Rezepte, E-Mails, Fahrpläne oder Steuererklärungen. Deshalb ist es wichtig, dass man Lesen und Schreiben gründlich erlernt. Flüssig lesen und schreiben zu können, ist außerdem die Voraussetzung für gute Leistungen in anderen Schulfächern. Denken Sie nur an die Textaufgaben im Fach Mathematik, die schon in der Grundschule gestellt werden. In fast allen Fächern werden Informationen in Form von Texten vermittelt und schriftliche Prüfungen durchgeführt. So lassen sich manche Schulprobleme einfach durch die mangelnde Fähigkeit im Lesen und Schreiben erklären.
Erst 1901 wurde auf einer orthografischen Konferenz die deutsche Schriftsprache einheitlich geregelt. Und erst seit 1919 gibt es in Deutschland eine flächendeckende Schulpflicht. Deshalb ist es nicht überraschend, dass man erst dann entdeckte, dass es Menschen mit Lese-Rechtschreibschwäche gibt. Von einer Lese-Rechtschreibschwäche spricht man, wenn die Betroffenen – bei ausreichender Intelligenz und ausreichendem Seh- und Hörvermögen – nur sehr langsam und mit großer Mühe Lesen und Schreiben lernen.
Es fiel außerdem auf, dass diese Schwierigkeiten in manchen Familien gehäuft auftraten und sich über mehrere Generationen hinweg nachweisen ließen. Dies war ein erster deutlicher Hinweis darauf, dass eine Lese-Rechtschreibschwäche angeboren sein kann. Heute weiß man, dass es sich bei der angeborenen Lese-Rechtschreibschwäche (man spricht dann von Legasthenie) tatsächlich um eine genetische Veranlagung handelt. Inzwischen ist bekannt, dass eine ganze Reihe von Genen auf verschiedenen Chromosomen für die unterschiedlich starke Ausprägung der Legasthenie verantwortlich ist. Ein prominentes Beispiel unserer Tage ist das schwedische Königshaus: König Carl Gustav ist Legastheniker. Er hat die Legasthenie an Kronprinzessin Victoria und Prinz Carl Philip vererbt, nicht aber an Prinzessin Madeleine. An diesem prominenten Beispiel lässt sich auch gut illustrieren, dass mangelnde Intelligenz, Faulheit, schlechter Unterricht, niedriger sozialer Standard oder eine familiäre Vernachlässigung als alleinige Ursache für eine Legasthenie nicht in Frage kommen.
Neben der angeborenen Legasthenie gibt es auch die erworbene Lese-Rechtschreibschwäche. Hier liegt die Ursache für die Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und Schreiben tatsächlich im Umfeld des betroffenen Kindes. Es kann zum Beispiel schon ausreichen, dass ein Kind mit der in seiner Klasse unterrichteten Methode nicht zurechtkommt. Unabhängig von der Art der Ursache ist es wichtig, schnell zu handeln und jedes betroffene Kind gezielt zu unterstützen. Damit werden die natürliche Freude am Lernen und die Persönlichkeit des Kindes geschützt. Ohne angemessene Hilfe kann nämlich eine negative Spirale aus Angst, Frustration und Resignation in Gang gesetzt werden, die im schlimmsten Fall zu ernsthaften psychosomatischen oder psychischen Erkrankungen führen kann.
Die Unterscheidung zwischen der angeborenen Legasthenie und der erworbenen Lese-Rechtschreibschwäche ist für die wissenschaftliche Erforschung der Ursachen von Bedeutung. Hinsichtlich des Trainings scheint die scharfe Abgrenzung nicht notwendig zu sein. Studien haben nämlich gezeigt, dass man Betroffenen beider Gruppen auf dieselbe Art und Weise helfen kann. Es wurde sogar gezeigt, dass nicht betroffene Kinder mit einem Training, das für Legastheniker entwickelt wurde, besser und leichter lesen und schreiben lernen. Wichtige Säulen für ein wirksames Lese-Rechtschreibtraining sind die Förderung der phonologischen Bewusstheit, die Förderung der Buchstaben- und Worterkennung und das Symptomtraining.
Es gibt keinen simplen Trick und kein Patentrezept für alle Betroffenen. Da es Unterschiede in der Persönlichkeit, der Genetik, der Schule, der Unterrichtsform und dem familiären Umfeld gibt, sind die Schwierigkeiten jedes betroffenen Kindes einzigartig. Ein wirksames Trainingskonzept orientiert sich deshalb immer am individuellen Leistungsprofil des Betroffenen: Wo liegen die Stärken? Was sind die Schwächen? Welche Buchstaben, Laute oder Wörter machen besondere Schwierigkeiten? Passend dazu wird von mir ein Trainingsplan aufgestellt, der im Verlauf des Trainings regelmäßig angepasst wird. Im Einzeltraining kann ich ganz genau auf die Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen. Zahlreiche Studien zeigen eine deutliche Überlegenheit dieses Ansatzes.
Bei einer Legasthenie oder einer erworbenen Lese-Rechtschreibschwäche kann nachweislich geholfen werden. Mit Geduld, Durchhaltevermögen und konsequentem Üben lassen sich deutliche Verbesserungen im Zeitraum von 12-18 Monaten erzielen. Ein abwechslungsreiches Lese- und Rechtschreibtraining wird speziell und individuell auf Ihr Kind zugeschnitten. Dabei wird das bei mir durchgeführte Training (1-2 Termine pro Woche) durch heimische Übungen ergänzt. Diese sind für einen effizienten Lernprozess notwendig. Sie erhalten dazu von mir die entsprechenden Übungen und Anleitungen.
Da gegenseitige Sympathie für den Erfolg des Trainings wichtig ist, biete ich ein kostenloses Vorgespräch für die Eltern und eine kostenlose Trainingseinheit mit dem Kind an.